Familie Skokanitsch schreibt Geschichte

Quelle: Reutlinger Generalanzeiger www.gea.de
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Bei der TuS Metzingen spielen Vater Martin Skokanitsch sowie die Kinder Anja und Marc in einem Team

Der Familienbetrieb wird vergrößert 

VON MANFRED KRETSCHMER (Reutlinger Generalanzeiger www.gea.de)

METZINGEN. Die Familie Skokanitsch schreibt Geschichte. Dass in der Tischtennis-Landesliga, einer Spielklasse auf Verbandsebene, ein Vater gemeinsam mit seiner Tochter und seinem Sohn gemeinsam im Team steht, dürfte einmalig in Deutschland sein. Bei der TuS Metzingen wird dieser Fall in der bevorstehenden Saison zur Regel. Das Team wird von Vater Martin Skokanitsch angeführt. Er bildet gemeinsam mit seinem Sohn Marc das vordere Paarkreuz. Tochter Anja ist aus taktischen Gründen zumindest in der Vorrunde in der zweiten Mannschaft aufgestellt, wird aber in den meisten Spielen in der Ersten aufschlagen. Bemerkenswert: Während Vater Martin nach wie vor ein von den Gegnern gefürchteter Abwehrkünstler ist, bevorzugen die Kinder das Angriffs- und Konterspiel. »Wenn ich mal aufhöre, schenke ich Marc meinen Schläger, dann kann er auch Abwehr spielen«, sagt der 58 Jahre alte Martin Skokanitsch mit einem Lächeln auf den Lippen.

Andrea einst Abteilungsleiterin

Im September 2005 – damals fungierte er bei der TuS als Trainer seiner beiden Kinder – erklärte Martin Skokanitsch in einem GEA-Gespräch: »Es ist für mich schon ein Ziel, mal mit meinem Sohn Marc in einer Mannschaft zu stehen.« Dieser nicht außergewöhnliche Wunsch ging schnell in Erfüllung. Seit sieben Jahren gehört das Duo zu den Leistungsträgern der Metzinger. Dass demnächst in der TuS-Aufstellung sogar drei Mal der Name Skokanitsch auftaucht, sei »schon etwas Besonderes«, sagt der 23-jährige Marc.

In der Jugend haben Marc und seine zwei Jahre ältere Schwester bereits in einem gemischten Team gespielt. Im Aktivenbereich war der Einsatz von Frauen bei den Männern bislang nur auf Bezirksebene möglich. Diese Regel wurde geändert. Ab sofort dürfen Frauen auch auf Verbandsebene im Männer-Bereich ihr Können zeigen. »Als diese Regel-Änderung bekannt wurde, stand für mich schnell fest, dass ich zu meinem Heimatverein TuS Metzingen zurückkehre«, erzählt Anja, die im Frauen-Bereich für den TSV Betzingen in der Verbandsklasse und Landesliga sowie zuletzt für den TSV Herrlingen in der Regional- und Oberliga um Punkte kämpfte. In Herrlingen habe sie sich sehr wohlgefühlt, betont die angehende Lehrerin, die in diesem Schuljahr ein Referendariat in der Werdenberg-Schule in Trochtelfingen angetreten hat. Anja Skokanitsch sorgt auch bei Meisterschaften und Ranglistenturnieren für Furore. Einmal wurde sie Landesmeisterin der Leistungsklassen, an diesem Wochenende startet sie in Dietlingen beim baden-württembergischen Top-12-Turnier. Zum Skokanitsch-Familienbetrieb gehört auch Mutter Andrea, die neun Jahre lang als Abteilungsleiterin fungierte und im Frauen-Team aktiv ist. »Vier Mal Skokanitsch in der Landesliga wird es aber nicht geben«, erklärt sie. (GEA)