Am 19. April ist mit Wolfgang Lohse im Alter von 88 Jahren ein legendäres Aushängeschild des Ehrenamts in unserem Bezirk und in ganz Tischtennis-Deutschland in Betzingen verstorben.
Wolfgang Lohse war die Beständigkeit in Person: 45 Jahre Jugendarbeit beim TSV Betzingen, mehr als 20 Jahre Sportwart und Jugendsportwart im Bezirk Alb, jahrzehntelanger Klassenleiter und Ausrichter von Ranglisten auf Bezirks- und Verbandsebene und die Tatsache, dass er mindestens 10 Jahre lang Betzingens Bundesligateam der Frauen betreute, verdeutlichen in welch unnachahmlicher Weise sich Wolfgang für den Tischtennissport in Betzingen und weit darüber hinaus eingesetzt hat, wofür er mit zahlreichen Ehrennadeln und mit dem Titel Vorbild des Jahres 2018 der Württembergischen Sportjugend für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Sportliche Erfolge wie beispielsweise mehrere süddeutsche und deutsche Mannschaftsmeistertitel bei den Mädchen und Jungen freuten Wolfgang zwar sehr, waren für ihn aber nie das Wichtigste. Wolfgang brachte Menschen zusammen, er konnte vor allem Anfängerinnen und Anfänger für seinen Lieblingssport begeistern, er war die Ruhe in Person und ein Meister der Integration aller und des guten Zusammenhalts. Wolfgang hatte und hat maßgeblichen Anteil daran, dass der Begriff „Tischtennisfamilie“ nicht nur entstand, sondern auch gelebt wurde.
Alle, die irgendwann zwischen 1974 und 2019 in unserem Bezirk Tischtennis gespielt haben, blicken mit absoluter Sicherheit auf zahlreiche tolle, gemeinsame Erlebnisse und Situationen mit Wolfgang zurück: an die mehr als zehnmalige Ausrichtung seiner Lieblingsveranstaltung, des Internationalen Jugendturniers in Betzingen an Ostern, die geradezu legendären Fahrten zu internationalen Turnieren oft mit gemischten Mannschaften aus dem Bezirk oder sogar dem Verbandsgebiet in Mühlhausen, Flensburg, Linz oder Hasselt, an die vielen Jugendausfahrten mit dem „Tischtennis-Busle“ auch in den Ferien, unter anderem an den Plattensee in Ungarn, nach Spanien, Tschechien, Griechenland, Marokko, Israel oder Schweden oder an den ruhigen mit einem Lächeln gegebenen entscheidenden Tipp in der Verlängerung eines Entscheidungssatzes. Man könnte die Liste beliebig fortführen, denn viele von uns sind immer wieder im Bezirk Wolfgang begegnet und wir werden uns nicht nur beim Tischtennis immer wieder gerne an ihn erinnern. Ruhe in Frieden, lieber Wolfgang!
Für alle Spieler und Funktionäre in unserem Bezirk ist Wolfgang mit seiner bescheidenen Art ein Vorbild gewesen und ermutigt uns, dass wir alle dazu beitragen, dass Tischtennis weiterhin ein beliebter und begeisternder Sport für Jung und Alt in allen Leistungsklassen bleiben darf.